Parkettfugen und Blockabriss: Was ist das eigentlich?
Die Natürlichkeit des Echtholzes macht Parkett zu einem sehr hochwertigen Bodenbelag. Richtig verlegt und gut gepflegt kann es jahrzehntelang liegen bleiben und mehrere Generationen überdauern. Voraussetzung dafür ist, dass der Parkettleger sein Handwerk versteht. Um Blockabrisse und Trockenfugen zu vermeiden, muss er die Luftfeuchtigkeit und die Holzfeuchte kennen, das richtige Mittel zur Versiegelung oder Oberflächenbehandlung wählen und die Kunden über die Pflege des Parkettbodens informieren. Berücksichtigt er diese Faktoren nicht, können die Schäden im schlimmsten Fall das Parkett ruinieren.
Trockenfugen: Bei Trockenfugen handelt es sich um Risse zwischen den einzelnen Stäben, die in den Deckschichtlamellen des Parketts auftreten. Die Fugen entstehen bei zu geringer Feuchtigkeit, weil das Holz dann spröde wird. Vor allem exotische Hölzer sind anfällig für Trockenrisse. Die Fugen kommen aber auch bei Eichenholz und anderen Sorten vor.
Parkettfugen (Blockabriss): Parkettfugen, die größer als 1 mm sind, gelten in der Regel als Mangel. Fugen im Parkett oder der Abriss von einzelnen Blöcken können verschiedene Ursachen haben. Sie gehen auf sogenannte Seitenverleimung zurück, entstehen durch zu starke Schwankungen des Feuchtigkeitsgehalts oder durch falsche Verklebung des Parketts mit dem Untergrund.
Wer trägt die Schuld an Trockenfugen?
Das ideale Raumklima für Parkett sind 20 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 %. Einen wesentlichen Einfluss auf das Raumklima hat das Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner. Deshalb ist es die Aufgabe des Parkettlegers, seine Kunden darüber aufzuklären, worauf sie beim Lüften und Heizen achten müssen. Die Ursache der Parkettfugen kann aber auch auf den Hersteller zurückgehen – zum Beispiel, wenn die Deckschicht nicht ausreichend mit der Trägerschicht verklebt ist. Manchmal kommt es vor, dass das Parkett bereits bei der Auslieferung feine Risse hat. Der Parkettleger muss darauf achten und betroffene Chargen reklamieren. Der Parkettlegebetrieb trägt also keine direkte Schuld an Trockenfugen. Er kann sie aber durch vorausschauendes Handeln und ausführliche Information zur Heizperiode vermeiden.
Parkettfugen (Blockabriss) durch Seitenverleimung
Seitenverleimung entsteht, wenn während des Versiegelns Lack in die Fugen läuft und die einzelnen Stäbe untereinander verbindet. Da diese Verbindung im Verhältnis zu allen anderen Verbindungen am schwächsten ist, reißen die Fugen auf, wenn das Holz stark arbeitet. Seitenverleimung tritt bei Ölkunstharzlacken in der Regel nicht auf, bei Wasserlacken hingegen schon.
Ein kompetenter Parkettleger sollte diese Besonderheiten kennen und wissen, wann Wasserlacke weniger geeignet sind. Das ist zum Beispiel der Fall bei Parkett auf Fußbodenheizung, bei genagelten Parkettböden und bei dem Einsatz von Bitumenklebstoffen und anderen nicht schubfesten Klebern. Auch bei Buchenholz und anderen Holzarten, die bei wechselnder Feuchtigkeit stark arbeiten, sollten Versiegelungen, die zur Seitenverleimung neigen, keine Verwendung finden.
Was minimiert das Risiko von Mängeln am Parkett?
Mit der Entscheidung für Parkett haben Sie die Wahl für einen sehr hochwertigen, edlen und langlebigen Bodenbelag getroffen. Mängel am Parkett vermeiden Sie vor allem, indem Sie sich für einen kompetenten Parkettleger entscheiden. Er wird sich die Zeit nehmen, alle Ihre Fragen ausführlich zu beantworten und Sie über Vor- und Nachteile verschiedener Oberflächenbehandlungen zu informieren. Bei Neubauten klärt er, ob die Räume genug abgetrocknet sind und berücksichtigt den Feuchtigkeitsgehalt des Holzes. Außerdem trägt er die Verantwortung, Sie über die richtige Pflege Ihres Wunschbodens aufzuklären.